Auch Kombi-Becken kommen in die Jahre
Die Umnutzung vorhandener Bauwerke der Abwasserbehandlung zum Zweck der Regenwasserbehandlung im Mischsystem ist im Zuge der gestiegenen Anforderungen vergangener Jahrzehnte vielfach realisiert worden. Hierbei wurde der Betrieb vollständig umgestellt. Dienten diese Becken ehemals der Belebung und Nachklärung und waren somit randvoll mit Wasser gefüllt, müssen Becken der Regenwasserbehandlung zum überwiegenden Teil leer stehen, um im Niederschlagsfall das zu behandelnde Wasser zwischen zu speichern. Dies führt zu hohen Beanspruchungen der Betonkonstruktion offener Becken infolge großer Temperaturunterschiede, wechselnder Be- und Entlastungen, sowie stark schwankender Grundwasserspiegel.
Zur Ertüchtigung eines offenen RÜB mit einem Durchmesser von 31 m wurde ein neues Becken mit Grundentnahme in der Bodenplatte als weiße Wanne errichtet. Das alte Bauwerk diente als Hülle und verlorene Schalung. Das Becken wurde mit ca. 2.000 Ankern in der Bodenplatte mit dem alten Bauwerk verbunden. Aufgrund der guten Entleerungseigenschaften und der geringen Energiekosten wurde der Räumer nach Umbau und erneuertem Korrosionsschutz wieder installiert.
Zudem wurden die Außenringe (ehemalige Belebung) wieder aktiviert und es entstanden zwei Schlammvorlagebecken mit jeweils ca. 120 m³ Volumen.
Nach ca. einjähriger Bauzeit konnte das Becken mit dem erforderlichen Volumen gemäß der aktualisierten Schmutzfrachtberechnung wieder in Betrieb gehen.
Für unseren Auftraggeber, die Stadtwerke Freudenberg, erstellten wir die Schmutzfrachtberechnung, die Leistungsphasen 1-8 der Objektplanung nach HOAI, sowie die örtliche Bauüberwachung und die Vermessungsarbeiten der Entwurfs-, Bau- und Bestandsvermessung.